Freitag, 29. Juni 2012


Sphären


Kann man in verschiedene »Sphären« leben, wie es eine Dame in einem Blog behauptete. Sie ordnete ganz banale Dinge je einer anderen Sphäre zu. Dem widersprach fj, der immer nur in der gleichen Recht behalten will. Natürlich irren beide! 
   Definieren wir doch zunächst einmal, was eine Sphäre ist: 
   Da stoßen wir auf Ptolemäus, auf Pythagoras und Aristoteles, später auf Kepler und schließlich (weitgespannt) auf Goethes Sphärenmusik.
   Griechisch bedeutete es »Ball, Kugel«, hebräisch »Nichts« und arabisch »Leere«. 
   Und was nun? 
   Womöglich waren »Welten« gemeint, die aber nur auf eine Person bezogenen. Lebt jemand in zwei solcher Welten, spricht man heute häufig von »gespaltener Persönlichkeit« als eine Erkrankung, die in den Bereich der Schizophrenie gehört, was zwar nicht ganz korrekt ist, jedoch in unserem Zusammenhang bei jeder Ausdeutung auf Krankheit schließen lässt. 
   Alles was wir als gesunde Menschen tun, tun wir in der Gesamtheit unseres Seins. Wir können die Tätigkeiten und Wünsche nur gewissen Ordnungsprinzipien unterstellen, das können eigene oder auch angenommene sein.
   Es kam nun gar der Begriff »Median« ins Spiel, der aber primär mathematische Bedeutung und stellt einen Mittelwert oder Zentralwert dar. Bei diesem gibt es zwar auch zwei Hälften, jedoch haben die nichts mit der Psychologie oder Medizin zu tun und wenn hier von »Robustheit« oder gar von »Ausreißern« gesprochen wird, beziehen sich diese Begriffe ausschließlich auf arithmetische Werte. 
   Wir Menschen neigen dazu, einfache Dinge zu komplizieren, aus welchen Gründen auch immer, am häufigsten in der Flucht vor sich selbst als Entschuldigung. 
   Wir haben viel mehr Freiheit als wir es für möglich halten, nur müssen wir lernen, damit vernünftig umzugehen. Es gibt keine Standardlösungen, schon deshalb nicht, weil ein jeder Mensch anders ist. Das ist die schönste Erkenntnis! Zu ihr gehört aber auch die, dass es keine absolute Freiheit geben kann, solange wir Menschen sind.
   Oder sollte das beim Bloggen anders sein? Dann bin ich es, der noch was dazu lernen muss.
Dazu meint der gestrenge Lektor. Bloggen ist Schreiben wie anderswo auch, wie ein Schulaufsatz. Dieser fällt durch mit: »Thema verfehlt«. Oder des Glossisten Regel: »Ein Thema bitte